Die Fermentolyse ist eine interessante Alternative zur traditionellen Autolyse, insbesondere wenn der Großteil der Flüssigkeit bereits in Vorstufen, wie Sauerteig oder Vorteig, gebunden ist und somit nicht ausreicht, um eine effektive Autolyse durchzuführen. Durch die Beimischung eines Triebmittels in den Teig während der Fermentolyse wird die Zeitspanne der Verquellung kürzer gehalten als bei der Autolyse. Hierbei werden Mehl, Wasser und gegebenenfalls Sauerteig oder Ähnliches kurz miteinander vermischt und für einen Zeitraum von 20 bis maximal 40 Minuten ruhen gelassen.
In dieser Zeit verquellen das Wasser und die Stärke, wodurch sich die Glutenstränge entwickeln und die Teigstruktur aufgebaut wird. Dies kann die anschließende Knetzeit deutlich reduzieren, was hauptsächlich bei empfindlichen Getreidesorten wie Dinkel vorteilhaft ist, um eine übermäßige Teigerwärmung während des Knetprozesses zu vermeiden. Bei Getreidesorten mit empfindlichen Klebereiweißen kann zudem die Säure aus dem Sauerteig das entstehende Klebergerüst im Fermentolyseteig stärken, was die Dehnbarkeit des Teigs erhöht.
Diese Dehnbarkeit ist entscheidend, damit sich der Teig während des Gärprozesses optimal ausdehnen kann, die Gärgase gehalten werden und die Krume des Brotes luftig bleibt. Das Endergebnis ist ein Brot mit einem besseren Volumen und einer attraktiven, luftigen Konsistenz.
Die Fermentolyse ist nicht nur eine technische Methode, sondern auch ein Brückenschlag zwischen traditionellem Handwerk und modernem Brotbacken. Sie verkörpert das stetige Streben, Geschmack und Textur von Brot zu optimieren und gleichzeitig den Prozess effizient zu gestalten. Indem sie die besten Elemente von Autolyse und fermentativen Techniken kombiniert, ermöglicht sie (Hobby)Bäckern, die Qualität ihrer Brote zu verbessern, während sie die Produktionsprozesse optimiert.
Häufige Fragen zur Fermentolyse
Bei der Fermentolyse sind Triebmittel wie Sauerteig oder Vorteig bereits im Teig enthalten, während die Autolyse ohne diese auskommt.
Die Dauer liegt zwischen 20 und 40 Minuten.
Bei empfindlichen Getreidesorten wie Dinkel kann die Säure aus Sauerteigen das entstehende Klebergerüst stärken, wodurch die Teigdehnbarkeit und das Brotvolumen verbessert werden.
Die Knetzeit kann sich spürbar reduzieren, was wiederum die Teigerwärmung minimiert.
Die Fermentolyse ist besonders nützlich, wenn der Großteil der benötigten Flüssigkeit bereits in Vorstufen wie Sauerteig oder Vorteig enthalten ist und somit nicht mehr ausreichend für eine Autolyse zur Verfügung steht.